Gleichwürdigkeit und Partizipation – Auf dem Weg zu mehr Beteiligung und weniger Adultismus

Wir Erwachsenen haben gegenüber Kindern zweifellos mehr Macht und Verantwortung, sind für das Wohl und den Schutz des Kindes zuständig und entscheiden, ob und wie sie Kinder beteiligen. Die große Herausforderung für uns besteht darin, uns dieser machtvollen Rolle bewusst zu werden und die eigene Haltung, wie wir mit Kindern in Beziehung treten, zu reflektieren. Der Begriff Adultismus beschreibt die Ungleichbehandlung von Kindern aufgrund des Alters, welche sich in Botschaften an Kinder, Regelungen und Tagesabläufen zeigen kann (z.B. beim Schlafen, Essen, bei der Körperpflege oder beim Anziehen), welche Kindern wenig Mitbestimmung ermöglichen.
Als Erziehende sind wir immer mit unserer ganzen Person gefragt und gerade das macht das Besondere dieser (Beziehungs-) Arbeit aus. Um sich mit dem Einfluss der eigenen Biographie auf unser professionelles Handeln und unsere Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit zu beschäftigen, braucht es einen wohlwollend-kritischen Blick auf sich selbst und manchmal die Ermutigung von außen.
Unser Ziel ist es, Kinder in ihrem Selbstwert zu stärken und sie selbst erkennen zu lassen, was sie brauchen und in möglichst vielen Bereichen über sich selbst bestimmen zu dürfen. Dabei geht es auch darum, wie wir Kinder bestärken und ermutigen können, ohne sie zu loben, zu belohnen oder zu bestrafen. Damit ist eine achtsame, klare und gleichwürdige Beziehung, beruhend auf gegenseitigem Lernen und „bedingungsloser Zuneigung“ eine lohnenswerte und spannende Herausforderung für uns alle.